Ein gepflegter Rasen sollte hin und wieder gedüngt werden, damit er kräftig und satt nachwachsen kann. Fertig gemischte Rasendünger sind zwar im Handel erhältlich, bieten aber für viele Hobbygärtner nicht unbedingt das, was sie unter einem guten Rasendünger verstehen. Wer einen biologischen Garten betreiben möchte, bevorzugt organischen Dünger, der nach den eigenen Vorstellungen kompostiert wird. So kann nicht nur Geld gespart werden, sondern die anfallenden Bioabfälle finden ebenfalls eine sinnvolle Verwendung. Ein gut wirksamer Rasendünger kann allerdings nicht nur selber aus eigenem Kompost hergestellt werden, sondern auch aus anorganischen Zutaten gemischt werden. Diese Prozedur sollte jedoch Fachleuten überlassen bleiben, denn Düngemittel können sich zu sehr explosiven Mischungen entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
Organischer Rasendünger aus Kompost
Der Rasen sollte nach dem Winter, wenn die Wachstumsphase richtig beginnt, das Wetter warm wird und leichter Regen die Nährstoffaufnahme erleichtert, gedüngt werden. Ebenso bietet sich das Düngen an, wenn der Rasen bei starker Beanspruchung im Sommer viele Nährstoffe braucht. Werden die Tage im Herbst kürzer, kühler und ein wenig feuchter, sollte der Rasen zum Ende des Sommers erneut gedüngt werden. Der Dünger kann dann aus frischem Kompost bestehen, der während der Gartensaison angefallen ist. Gute Kompostier-Ergebnisse können mit einer Komposttonne erreicht werden, die platzsparend in jedem Garten aufgestellt werden kann. Damit der Herbstdünger die richtige Reife hat, sollte der Stickstoffanteil in der Komposttonne möglichst gering sein. Es können sämtliche Unkräuter, der Rasenschnitt und die grünen Gartenabfälle kompostiert werden. Wer schon im Garten sein Gemüse putzt, kann diese Abfälle ebenfalls mit in den Komposter geben. Andere Essensreste sind eher ungeeignet, da sie nicht so schnell kompostieren, übel riechen und deshalb Ratten und andere Tiere anlocken. Bei richtiger Befüllung des Komposters ist Ende August der Kompost so reif, dass er auf den Rasen ausgebracht werden kann. Wer seinen Rasen sehr häufig mäht, oder einen Rasenmäher besitzt, der den Rasenschnitt sehr fein verteilt, kann den Rasenschnitt auch gleich auf dem gemähten Rasen liegen lassen, damit dieser dort als Kompost zerfällt. Diese Alternative, die als Mulchen bezeichnet wird, sollte allerdings mit weiteren Düngergaben kombiniert werden, damit die Nährstoffversorgung vielfältig gesichert ist.
Was es beim Kompostieren zu beachten gibt
Vor dem Aufstellen einer Kompostertonne oder dem Bau eines Komposthaufens muss der richtige Standort gefunden werden. Da der Kompost keinesfalls austrocknen soll, ist eine schattige Stelle empfehlenswert, vorzugsweise unter Bäumen. Durch die Blätter der Bäume wird der Komposthaufen zusätzlich vor zu viel Feuchtigkeit geschützt. Bei einer Kompostertonne ist dieser Schutz nicht wichtig, da sie durch einen Deckel geschützt ist. Ratten, Wühlmäuse und andere Tiere sind auf einem Komposthaufen oder in einer Kompostertonne nicht willkommen. Wird der Komposter/Komposthaufen auf natürlichen Untergrund aufgestellt, kann ein feinmaschiger Draht im Untergrund vor dem Eindringen unerwünschter Tiere schützen, er sollte aber nicht so engmaschig sein, dass er die Regenwürmer fernhält. Zusätzlich können rote kalifornische Regenwürmer auf dem Komposthaufen angesiedelt werden, da sie hervorragenden Kompost bereiten. Frisch gemähter Rasenschnitt kompostiert besser, wenn er vor dem Zusammenrechen einige Stunden auf dem Rasen antrocknen kann. Holzschnitt oder andere grobe Gartenabfälle lockern den Kompost auf und kompostieren besser, wenn sie zuvor klein gehäckselt wurden.
Biologischer Flüssigrasendünger, selbst gemacht
Alternativ zum Kompostdünger zum Aufstreuen, kann auch ein biologischer Flüssigdünger selbst gemacht werden, der entweder mit einem Rasensprenger oder einer Gießkanne auf den Rasen ausgebracht wird. Die Mischungen sind leider nicht vollkommen geruchlos, wenn sie auf den Rasen aufgebracht werden. Die Düngung erfolgt bestenfalls am Morgen, wenn die Sonne noch nicht zu stark auf die Rasenfläche scheint. Zur Auswahl stehen folgende Rezepte mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen:
Eine Mischung aus Wasser und Hühnerdung:
Wer selber Hühner hält und eigenen Mist hat, kann sich freuen. Ansonsten findet sich sicherlich ein Nachbar, der sich über die Abnahme von Hühnermist freut. Lediglich 500 Gramm Hühnermist reichen aus, um einen Ansatz mit 10 Liter Wasser machen zu können. Wird der Hühnermist pur auf den Rasen ausgestreut, kann es zu unerwünschten, aggressiven Reaktionen kommen. Es ist daher nicht empfehlenswert, den Dung auf der Rasenfläche zu verteilen, und diese dann im Anschluss zu bewässern.
Eine Mischung aus Wasser, Brennnesseln und Kalk:
Brennnesseln sind reich an organischem Stickstoff, daher werden sie von Hobbygärtnern gerne als Dünger genutzt. Sie werden einfach im Garten mit Wasser zu Brennnesseljauche angesetzt. Hierfür werden die Brennnesseln möglichst klein geschnitten und mit ausreichend viel Wasser übergossen, sodass alle Pflanzenteile mit Wasser bedeckt sind. Bestenfalls lässt sich das Ansatzgefäß mit einem Deckel abdecken, da die Brennnesseljauche während der Vergärung unangenehm riecht. Nacht etwa 14 Tagen kann die vergorene Ansatzmischung durch ein Sieb geschüttet werden, damit alle Pflanzenteile aus der Brennnesseljauche entfernt werden können. Wer möchte, kann diese vergorenen Pflanzenreste in anderen Gartenbereichen als Dünger in die Erde einarbeiten. Damit die Brennnesseljauche als Rasendünger noch wertvoller wird, kann sie mit Kalk vermischt werden. Hierfür können Eierschalen in einen Küchenmixer gegeben und zu einem feinen Pulver gemixt werden. Um eine gut düngende Mischung zu erhalten, wird die Brennnesseljauche im Verhältnis 1 : 10 mit Wasser vermischt (1 Liter Jauche auf 10 Liter Wasser).
Anorganischer Rasendünger selbst gemischt:
Anorganische Rasendünger sind fertig gemischt im Handel erhältlich. Trotzdem mischen einige Hobbygärtner auch anorganischen Rasendünger gerne selber, weil sie dadurch nicht nur Kosten einsparen, sondern auch genau wissen, was enthalten ist. Um anorganischen Rasendünger selber mischen zu können, bedarf es einiger Erfahrung und der richtigen mathematischen Formeln. Manchmal kann es hilfreich sein, auf die Verpackung von einem fertig gemischten Rasendünger zu schauen, um nach ausreichenden Anhaltspunkten zu suchen. Experimente sollten vermieden werden, da ansonsten der Rasen entweder zu wenig Dünger erhalten könnte oder durch Überdüngung „verbrennt“.
Folgende Inhaltsstoffe sind im anorganischen Dünger enthalten:
- Kalium (K): wirkt stärkend auf Pflanzen und Gräser, schützt vor Krankheiten, Kälte und Trockenheit
- Stickstoff (N): steigert das Wachstum und die Grünfärbung der Pflanzen
- Phosphor (P): wird als Energieträger verwendet, der auch das Wurzelwachstum steigert
Anorganische Dünger können auch im Wechsel mit organischem Dünger auf die Rasenfläche ausgebracht werden, damit das Nährstoffverhältnis ausgewogen ist.
Weitere Praxistests
Rasendünger.de Geräte Praxistests
Streuwagen helfen beim Ausbringen von Rasendünger, Samen und Unkrautvernichter. Diese praktische Erfindung hilft beim gleichmäßigem Verteilen der Körner und Samen und helfen so ein optimales Ergebnis zu erzielen. zum Streuwagen Test |
Grasscheren sind sehr nützliche Helfer wenn es nach dem Mähe an die Rasenkanten geht. Für verwinkelte Stücke oder enge Kurven sind die Grasscheren ein unverzichtbarer Helfer. zum Grasscheren Test |
Akku Rasentrimmer machen einem das Leben sehr viel leichter. Wir haben uns 3 Geräte der Hersteller Einhell, Makita und Black+Decker angeschaut und diese ausführlich getestet. zum Akku Rasentrimmer Test |
FAQ
Was ist natürlicher Rasendünger?
Wie der Name bereits verrät, enthält natürlicher Rasendünger Bestandteile aus der Natur. Es können sowohl pflanzliche Anteile, wie Pflanzen- oder Küchenabfälle, als auch tierische Bestandteile, wie Knochen- oder Hornmehl enthalten sein. Kompost zum Beispiel ist ein idealer Dünger, da er vorwiegend Grünschnitt, Geäst und Küchenabfälle enthält.
Wie kann ich meinen Rasen natürlich düngen?
Der Rasen kann auf unterschiedliche Weise natürlich gedüngt werden. Besonders beliebt ist das Mulchen, bei dem der Grasschnitt auf dem Rasen liegen bleibt. Außerdem kann der Rasen auch mit reifem Kompost oder mit einer Pflanzenjauche gedüngt werden.
Was ist der beste Dünger für den Rasen?
Eine schnelle Wirksamkeit haben mineralische Dünger. Bei regelmäßiger Anwendung sinkt jedoch die Bodenqualität, worunter der Rasen leidet. Deshalb ist es am besten, organische Dünger für den Rasen zu verwenden. Sie benötigen zwar etwas länger, bis sie wirken, versorgen dafür Mikroorganismen und Bodenlebewesen.
Ist Kaffeesatz gut für den Rasen?
Grundsätzlich ist Kaffeesatz ein guter Dünger mit einem hohen Anteil an Stickstoff und Kalium. Stickstoff sorgt für ein rasches Wachstum der Gräser, während Kalium die Zellwände stärkt. Allerdings senkt Kaffee den pH-Wert und sollte auf keinen Fall auf Rasenflächen mit einem ohnehin zu sauren Boden angewendet werden.
Was ist natürlicher Stickstoffdünger?
Besonders viel Stickstoff ist in Kaffeesatz und Tee enthalten. Deshalb sollte man ihn nicht einfach im Hausmüll entsorgen, sondern kann ihn in den Kompost geben oder auf dem Rasen verteilen. Auch Brennnesseln enthalten viel Stickstoff. Aus ihnen kann man einen Sud oder eine Jauche herstellen, die als Flüssigdünger für den Rasen und für andere Pflanzen dient.