Ein gepflegter Rasen muss regelmäßig gemäht werden und gerade in den Sommermonaten kommt man mit einmal mähen pro Woche oft nicht aus. Einzig die Wintermonate von November bis März, wenn der Rasen sich in der Ruhephase befindet, geben dem Hobbygärtner eine Pause vom Rasenmähen, während der Vegetationsphase muss jedoch mindestens einmal wöchentlich der Rasenmäher ran.
Aber welcher Mäher ist der richtige? Soll es ein Elektromäher sein oder ein Benzinmäher, ein Aufsitzmäher oder ein Mähroboter und wozu ist eigentlich eine Rasenschere gut?
All diese Fragen stellen sich, wenn es Zeit ist, einen neuen Rasenmäher zu kaufen.
Hat man das passende Gerät gefunden, kommen neue Fragen auf. Wie kurz sollte der Rasen gemäht werden? Wie oft und zu welcher Tageszeit? Spielt das Wetter eine Rolle? Hier gibt es Antworten auf all diese Fragen.
Inhaltsverzeichnis
Welcher Rasenmäher ist der richtige?
Bei der Frage, welcher Rasenmäher der richtige ist, kommt es in erster Linie auf die Größe der Rasenfläche an.
Die folgenden Werte können als grobe Richtlinien angesehen werden:
- Rasenfläche bis 50 qm
Hier eignen sich Elektromäher, Akkumäher oder auch ein einfacher Handrasenmäher - Rasenfläche 50-100 qm
Ab einer Größe von 50 qm sind Handrasenmäher nicht mehr wirklich geeignet. Das Mähen würde zu lange dauern und ist zu anstrengend. Für eine Rasenfläche dieser größe eignet sich am besten ein Elektromäher oder ein Akkumäher - Rasenfläche 100-200 qm
Rasenflächen mit einer Größe von 100 bis 200 qm können noch gut von einem Akkumäher bewältigt werden, aber auch ein Elektromäher oder ein Benzinmäher sind gut geeignet - Rasenfläche 200-400qm
Bei dieser Größe sind Akkumäher nicht mehr geeignet, der beste Rasenmäher für eine Rasenfläche zwischen 200 und 400 qm ist ein Elektromäher oder ein Benzinmäher - Rasenfläche ab 600 qm
Ab 600 qm Rasenfläche ist auch ein Elektromäher, dessen Kabel ständig mitgeschleppt werden muss, nicht mehr wirklich praktisch. Hier kommen überwiegend Benzinmäher und Aufsitzmäher zum Zuge - Rasenfläche ab 1400 qm
Bei dieser Rasengröße ist auch das Mähen mit dem Benzinmäher zeitraubend und anstrengend. Am besten ist ein Aufsitzmäher oder ein Rasentraktor geeignet - Rasenfläche ab 2000 qm
Bei einer so großen Rasenfläche kommt am besten ein Rasentraktor zum Zuge
Von diesen Richtwerten gibt es natürlich immer Abweichungen. So kann sich auch bei kleinen Gärten mit einer Rasenfläche von weniger als 200 qm ein Benzinmäher bewähren, wenn der Garten besonders verwinkelt angelegt ist und sich das Kabel eines Elektromähers dadurch ständig verheddern würde. Bei besonders weichen und feuchten Böden hingegen kann es passieren, dass Gartenbesitzer auch große Rasenflächen mit einem Benzinmäher mähen müssen, da ein Aufsitzmäher zu schwer ist. So kommt es neben der Rasengröße also auch immer auf die Gegebenheiten und natürlich auch auf die eigenen Vorlieben an und auch der Geldbeutel spielt eine Rolle, denn ein Rasentraktor ist beispielsweise nicht unter 1.500,- € zu haben, während ein Benzinrasenmäher ab etwa 250,- € zu haben ist und ein Elektromäher nur mit etwa 80,- bis 150,- € zu Buche schlägt.
Wer gar nicht selbst mähen möchte, kann sich einen Mähroboter zulegen. Die fleißigen kleinen Helfer können Rasenflächen zwischen 300 und 3000 qm mähen, haben aber durchaus ihren Preis: unter 1.000,- € für eine 500 qm Rasenfläche kommt man dort nicht weg und bei einer große Rasenfläche von bis zu 3000 qm werden schnell 4.000,- € und mehr für den Roboter fällig.
An manchen Stellen kommt man jedoch nicht ohne Arbeitseinsatz aus, ganz gleich, für welche Art von Mäher man sich entscheidet. In jedem Garten gibt es sie, die verwinkelten, schlecht erreichbaren Stellen direkt an Kantsteinen, neben Bäumen oder unter Büschen und an den Beeten, die mit keinem Rasenmäher wirklich erreicht werden können. Hier kommt eine Rasenschere wie gerufen, die es in mechanischer oder elektrischer Form gibt. Während für kleine Korrekturen die handbetriebene Version völlig ausreicht, ist für umfangreichere Arbeiten eine elektrische Rasenschere besser geeignet.
Der Profi Tipp:
Neben dem richtigen Antrieb spielt auch die Schnittbreite des Rasenmähers eine große Rolle. Auch sie richtet sich nach der gartengröße und je größer die Schnittbreite, desto schneller ist der Rasen gemächt.
Für einen kleine Rasenfläche ist beispielsweise ein Handrasenmäher mit einer Schnittbreite von 30 cm völlig ausreichend, Elektromäher haben in der Regel eine Schnittbreite von 30-40 cm, bei Benzinmähern liegt sie zwischen 40 und 55 cm und Aufsitzmäher und Rasentraktoren haben Schnittbreiten zwischen 60 und über 130 cm.
Je größer die zu mähende Rasenfläche, desto größer sollte entsprechend die Schnittbreite sein, es sei denn, der Garten hat viele schmale, verwinkelte Rasenstücke, dann sollte die Schnittbreite daran angepasst sein.
Rasenmähen – so ist es richtig
Ist das passende Gerät zum Mähen vorhanden, kann es losgehen.
Allerdings gibt es auch beim Rasenmähen einige Regeln zu beachten.
- Der Rasen sollte während der Vegetationsphase regelmäßig gemäht werden. Die Vegetationsphase beginnt im Frühjahr im März oder April, eine gute Orientierungshilfe ist die Blüte von Frühlingsblühern wie Narzissen. Stehen Sie in voller Blüte, kann mit dem mähen begonnen werden. Das letzte Mähen sollte im Oktober stattfinden, bei sehr milden Temperaturen und anhaltendem Wachstum kann auch im November noch einmal gemäht werden
- Die beste Schnittlänge für einen normalen Nutzrasen liegt bei 4 Zentimetern. Doch es gibt Ausnahmen, so sollte der Rasen in Schattenlagen sowie generell im Herbst, wenn die Lichtintensität nachlässt ruhig einen Zentimeter länger gelassen werden, damit die Gräser mehr Licht aufnehmen können. Auch in sommerlichen Hitze- und Dürreperioden darf der Rasen einen Zentimeter länger bleiben, denn dadurch ist der Boden besser vor Austrocknung geschützt
- Ein Zierrasen hingegen sollte auf etwa 2 Zentimeter herunter geschnitten werden. So ein Zierrasen im Garten sieht wunderschön aus, er braucht jedoch deutlich mehr Pflege, er muss öfter gemäht werden und braucht mehr Wasser als ein längerer und robusterer Nutzrasen
- Der Rasen sollte nur bei trockener Witterung gemäht werden, nasser Rasen verklumpt, lässt sich nicht sauber schneiden und durch das Mähen auf dem nassen, aufgeweichten Boden können die Wurzeln beschädigt werden
- Ist der Rasen einmal deutlich zu lang geraten, weil beispielsweise durch einen Urlaub das regelmäßige Mähen versäumt wurde. sollte er nicht sofort wieder radikal heruntergemäht werden. Besser ist es, nach der „ein-Drittel-Regel“ vorzugehen und den Rasen an mehreren Tagen um jeweils ein Drittel zu kürzen, bis die Wunschlänge wieder erreicht ist
- Beim letzten Mähen im Herbst sollte der Rasen auf die gleiche Länge gemäht werden wie im Rest des Jahres
- Durchschnittlich einmal in der Woche muss der Rasen gemäht werden. In der starken Vegetationsphase im Frühling und Frühsommer kann es nötig sein, den Rasen sogar alle 4 bis 5 Tage zu mähen, wohingegen in den heißen Sommermonaten und zum Ende der Vegetationsphase im Herbst auch ein zweiwöchiger Mährhythmus ausreichen kann
- In Deutschland ist das Rasenmähen aufgrund der entstehenden Lärmbelästigung nicht zu jeder Zeit erlaubt. Gemäß einer EU Richtlinie darf der Rasen auf jeden Fall an Werktagen zwischen 9 und 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr gemäht werden, in vielen Gemeinden gelten jedoch andere Zeiten, so dass es immer empfehlenswert ist, sich beim zuständigen Amt zu erkundigen
Warum muss der Rasen überhaupt gemäht werden?
Generell spricht, außer vielleicht dem Nachbarn, nichts dagegen, den Rasen nicht zu mähen. Er wird sich dann jedoch innerhalb kürzester Zeit in eine mehr oder weniger schöne Wiese verwandeln, die zum Spielen oder Liegen oder auch nur zum anschauen nicht mehr wirklich gut geeignet ist, denn die attraktive, bunt blühende Sommerwiese kommt heute in der Natur nur noch selten vor. Eher werden sich Pflanzen wie Ackerschachtelhalm, Löwenzahn und Disteln breitmachen und die Rasenfläche unansehnlich und unbrauchbar machen.
Wer dennoch gern ein Stückchen Sommerwiese im Garten haben möchte, kann eine entsprechende Samenmischung ausbringen und diesen Teil des Rasen nicht mähen. Insekten, Vögel und andere Tiere werden sich über den naturnahen Lebensraum und die Pflanzenvielfalt freuen.