Jeden Gartenbesitzer wünscht sich einen gleichmäßigen, satt grünen Rasen, aber oft weicht dieser Wunsch stark von der Realität ab. Nach dem Winter weist der Rasen oft Löcher auf, er sieht unschön und zerrupft aus und es dauert lange, bis er wieder zu einem schönen, einheitlich grünen Teppich zusammengewachsen ist. Auch der Sommer hinterlässt seine Spuren, verdorrte Stellen, abgewetzte Stellen am Fußballtor der Kinder oder am Einstieg des Pools und Druckstellen von Liegestühlen und Gartenmöbeln lassen den Rasen ebenfalls unschön und löchrig aussehen.
Anstatt zu warten, bis diese Stellen wieder zu wachsen, bietet sich eine Nachsaat an, mit der man binnen weniger Wochen wieder eine schönen und gleichmäßige Rasenfläche erhält. Das Frühjahr und der Herbst sind die idealen Jahreszeiten dafür.
So eine Nachsaat ist nicht schwierig und kann von jedem Hobbygärtner problemlos selbst durchgeführt werden. Einige Dinge sollten jedoch beachtet werden, damit ein schönes und gleichmäßiges Ergebnis erzielt wird.
Auf die richtige Rasensorte kommt es an
Eine große Rolle spielt die Wahl der richtigen Rasensamen.
Wenn bekannt ist, welche Sorte Rasen auf der Fläche ursprünglich gesät wurde, sollte möglichst die gleiche Sorte wieder verwendet werden. Das ist allerdings nicht immer der Fall, in vielen Fällen wurde der Rasen entweder gar nicht selbst angelegt oder es ist schon so lange her, das man sich nicht mehr erinnern kann, welche Rasensamen verwendet wurden.
In diesen Fällen ist es wie bei einer Neuanlage am besten, sich an der Nutzung und der Lage des Rasens zu orientieren. Im heimischen Garten kommen da in erster Linie Zierrasen oder Gebrauchsrasen in Frage und zusätzlich sollte bedacht werden, ob der Rasen in sonniger oder schattiger Lage liegt, denn für Schattenrasen gibt es spezielle Mischungen.
Wer sicher sein will, dass der Rasen den späteren Nutzungsanforderungen gewachsen ist, der wählt einen Rasen, der den Anforderungen der Regelsaatgutmischungen entspricht und dementsprechend mit einer RSM Klasse ausgezeichnet sind.
Diese Rasenmischungen entsprechen offiziell festgelegten Klassifizierungen für Ausschreibungen und öffentliche Bauvorhaben und halten in der Regel, was die Verpackung verspricht.
Ist der passende Rasensamen gefunden, braucht man noch einige weitere Utensilien, bevor es mit der Nachsaat losgehen kann:
- Rasenmäher
- evtl. Vertikutierer
- Harke oder Gartenkralle
- bei schwerem Boden etwas Sand zum Auflockern, bei sandigen Böden Tonmehl
- Starterdünger oder Humus
- eine Gartenwalze oder ein Brett
- bei größeren Flächen ein Streuwagen
- Gartenschlauch und eventuell einen Rasensprenger
Rasen richtig nachsäen
Sind alle Werkzeuge und Utensilien beieinander, kann es mit der Arbeit losgehen.
Zunächst sollte der Rasen komplett auf 2-3 Zentimeter gemäht werden. Danach kommt der Vertikutierer zum Einsatz und entfernt Moos und Rasenfilz. Nach dem Vertikutieren muss der Rasen gründlich abgeharkt werden, um alle Rückstände vom vertikutieren zu entfernen.
Durch das Vertikutieren wird der Boden aufgelockert, ist er jedoch trotzdem noch zu fest, kann mit einer stabilen Harke oder einer Gartenkralle nachgeholfen werden. Schwerer Boden kann bei dieser Gelegenheit mit Sand gemischt werden, um ihn durchlässiger zu machen, während in einen zu sandigen Boden etwas Tonmehl eingearbeitet werden sollte.
Gleichzeitig kann ein Starterdünger oder etwas Humus mit eingearbeitet werden. Ist der Boden bereits ausreichend mit Dünger versorgt ist das jedoch nicht unbedingt erforderlich.
Nach diesen Vorbereitungsarbeiten kann der Rasen gesät werden. Kleine Stellen können problemlos von Hand nachgesät werden, in dem der Rasensamen gleichmäßig auf der kahlen Stelle verteilt wird. Bei der Menge sollte man sich nach den auf der Packung befindlichen Herstellerangaben richten.
Ist die nachzusäende Stelle größer, kann entweder ein Streuwagen verwendet werden, um die Rasensamen gleichmäßig auszubringen oder die Samen werden von Hand einmal längs und einmal quer breitwürfig ausgestreut.
Für das Nachsäen größerer Flächen sollte immer ein windstiller Tag gewählt werden, um zu vermeiden, dass das Saatgut unkontrolliert umhergeweht wird.
Ist das Saatgut ausgebracht, muss es angedrückt werden. Bei kleinen Flächen kann es vorsichtig angetreten werden, bei größeren Flächen empfiehlt sich eine Gartenwalze oder ein großes Brett, dass auf die frisch eingesäten Stellen gedrückt wird. Bei Bedarf kann das Saatgut auch mit einer sehr dünnen Schicht Torf oder Substrat bedeckt oder mit einem Rechen leicht in den Boden eingearbeitet werden.
Der letzte Schritt ist das Wässern. Die frisch angesäten Stellen müssen gründlich bewässert werden, jedoch darf der Wasserstrahl die samen nicht fortspülen. Bei kleinen Flächen kann vorsichtig mit einer Gießkanne gewässert werden, für große Flächen eignet sich ein Gartenschlauch oder ein Rasensprenger.
Über die nächsten Wochen müssen die nachgesäten Stellen feucht gehalten werden und dürfen in den 1 bis 2 Monaten nicht betreten werden. Hat das neue Gras eine Länge von etwa 10 Zentimetern erreicht, kann es zum ersten Mal gemäht werden. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass die Messer des Rasenmähers scharf sind, damit die empfindlichem jungen Halme wirklich geschnitten und nicht abgeschlagen werden. Kürzer als 4-5 Zentimeter sollte beim ersten Mal nicht gemäht werden, danach kann der Rasen ganz normal weitergepflegt werden.
Rasen Nachsaat auf einen Blick
- Rasen auf 2-3 cm mähen
- vertikutieren
- gründlich abharken, bei Bedarf Boden lockern und Sand(bei zu schwerem Boden)/Torfmehl(bei zu sandigem Boden) einbringen
- bei Bedarf mit Humus oder Starterdünger düngen
- Rasensamen mit Streuwagen oder von Hand ausbringen
- gut andrücken oder leicht einarbeiten
- vorsichtig gießen und in den nächsten Wochen feucht halten
- 1-2 Monate nicht betreten
- bei einer Länge von etwa 10 cm auf 4-5 cm mähen