Ein dichter, grüner Rasen darf in keinem Garten fehlen, ob als dekorativer Zierrasen im Vorgarten oder als Spiel- und Entspannungsoase für die ganze Familie.
Damit der Rasen wirklich gut wächst und gedeiht und allen Ansprüchen, die an ihn gestellt werden, gerecht wird, gibt es bei der Neuanlage einer Rasenfläche einiges zu beachten, doch hält man sich an die Anweisungen, ist es ganz leicht, selbst eine schöne und gesunde Rasenfläche anzulegen.
Dabei sind in erster Linie drei Dinge wichtig:
- der richtige Rasensamen für die spätere Nutzung und für die Lage der Rasenfläche
- der richtige Zeitpunkt mit der passenden Witterung
- das richtige Vorgehen bei und nach der Aussaat
Inhaltsverzeichnis
Welcher Rasensamen ist geeignet?
Wer einen Rasen anlegen möchte, sollte sich zunächst darüber Gedanken machen, wie der Rasen später genutzt werden soll. Für einen Zierrasen muss eine andere Rasenmischung genutzt werden als für einen Gebrauchsrasen oder einen Sport- und Spielrasen.
Hilfreich bei der Auswahl der passenden Rasensamen können beipeilsweise die Standards der sogenannten Regel-Saatgut-Mischungen bieten, die verschiedene Arten von Zierrasen, Gebrauchsrasen und Sport- und Spielrasen umfassen.
Aber auch ein Blick auf die Zusammensetzung der Rasenmischung kann hilfreich sein.
So sollte ein Zierrasen beispielweise immer größtenteils aus verschiedenen Arten des Rotschwingels bestehen, während ein Sport- und Spielrasen eher aus verschiedenen Sorten des Deutschen Weidelgrases besteht.
Neben der Wiesen-Rispe und dem Straußgras sind diese beiden Grasarten in vielen verschiedenen Sorten die häufigsten Grasarten im deutschen Rasen und das Mischungsverhältnis bestimmt über die Eigenschaften des Rasens.
Neben der Nutzung spielt auch noch die Lage eine wichtige Rolle, so gibt es beispielsweise eine spezielle Rasenmischung, die in schattigen Lagen gedeiht sowie Rasenmischungen, die für feuchte oder trockene Lagen geeignet sind.
Der Gartenbesitzer sollte sich aus dem Sortiment im Fachhandel die Rasensaatmischung heraussuchen, die sowohl dem späteren Verwendungszweck als auch der Lage am besten entspricht, wobei natürlich auch verschiedene Rasenmischungen zum Einsatz kommen können, gerade im Hinblick auf die Lage.
Wann sollte ein Rasen angelegt werden?
Der beste Zeitpunkt für die Neuanlage einer Rasenfläche ist im Frühjahr oder im Herbst. Die Bodentemperatur sollte über 10° C liegen und es dürfen keine Nachtfröste erwartet werden. Generell trifft das das ganze Jahr über zwischen April und Oktober zu, aber auch Hitze und Trockenheit sind keine guten Voraussetzungen für die Neuanlage eines Rasens, so dass die Hochsommer-Monate Juli und August eher bedingt geeigent sind.
Für die Aussaat in Frühjahr oder Frühsommer spricht, dass der Rasen genügend Zeit hat, kräftige Wurzel zu bilden, bevor der Winter kommt und die Wachstumspause einsetzt. Aber auch Rasenflächen, die im September oder frühen Oktober angelegt werden, können sich noch sehr gut entwickeln und den ersten Winter ohne Probleme überstehen.
Obwohl der Rasen in den ersten Wochen viel Feuchtigkeit braucht, tun ihm starke Regengüsse nicht gut, weil die Saat dadurch weggeschwemmt wird. Gleiches gilt für starken Wind, der das Saatgut schnell in alle Himmelsrichtungen verteilt, aber nicht dort belässt, wo man es gern haben möchte.
Es empfiehlt sich also neben der Wahl der passenden Jahreszeit auch in Blick in den Langzeit-Wetterbericht, wenn man die Neuanlage eines Rasens plant: es sollte warm, aber nicht zu heiß sein, windstill und ohne zeitnah zu erwartende Unwetter.
So wird der Rasen gesät
Ist der passende Rasensamen gekauft und der richtige Zeitpunkt gefunden, kann die Arbeit losgehen.
Wie auch für die Nachsaat werden für die Neuanlage einige Werkzeuge und Utensilien benötigt:
- Spaten
- Grabegabel
- Harke
- Nivellierrechen
- Gartenwalze
- Streuwagen
- Rasensprenger
- Rasenerde
- Dünger
Die schweißtreibendste Arbeit kommt zuerst: der Boden muss umgegraben, gelockert und von Steinen, Wurzeln und Unkraut befreit werden.
Bei sehr schweren Böden kann es lohnen, dafür eine Motorhacke einzusetzen, leichtere Böden könnten mit Muskelkraft bewältigt werden. Der Einsatz einer Motorhacke empfiehlt sich vor allem bei Neubauten, wo die Böden durch die Baumaschinen oft sehr verdichtet sind.
Ist der Boden sehr schwer und lehmig, sollte er außerdem mit Sand vermischt werden, um ihn durchlässiger zu machen. Zu sandigen Böden hingegen kann etwas Tonmehl hinzugefügt werden. Auch ein phosphorhaltiger Starterdünger sollte bei dieser Gelegenheit mit in den Boden eingearbeitet werden. Sofern es die Zeit erlaubt, ist es ideal, den Boden nach diesen Arbeiten 2-3 Wochen ruhen zu lassen.
Der umgegrabene Boden wird dann gründlich abgeharkt, um grobe Erdklumpen und Steine zu entfernen und anschließend glattgezogen. Dafür kann ein Nivellierrechen, eine Gartenwalze oder wenn beides nicht zur Hand ist und die Fläche nicht zu groß ist, auch ein Brett benutzt werden. Bevor der Rasensamen nun ausgebracht wird, sollte noch der ph-Wert des Bodens geprüft werden. Er sollte idealerweise über 5,5 liegen, liegt er darunter, ist es ratsam, den Boden vor der Aussaat mit Rasenkalk zu behandeln.
Nach diesen Vorbereitungen muss der Boden gut gewässert werden und danach kann das Saatgut ausgebracht werden. Am einfachsten ist es auf größeren Flächen mit einem Streuwagen zu arbeiten. Steht kein Streuwagen zur Verfügung, kann das Saatgut auch per Hand breitwürfig einmal längs und einmal quer ausgebracht werden.
Nach der Aussaat wird das Saatgut vorsichtig mit einem Rechen eingeharkt. Die Samen sollten von einer dünnen Schicht Erde bedeckt sein. Anschließend werden die Samen mit der Gartenwalze oder einem Brett vorsichtig angedrückt.
Nun braucht der frisch gesäte Rasen vor allem zwei Dinge: Licht und Wasser. Am besten ist es, einen Rasensprenger aufzustellen und den Boden gründlich zu bewässern. Alternativ kann das auch mit einer Gartenbrause geschehen, doch darf der Strahl nicht zu stark sein, um die Sämereien nicht wegzuspülen. Auch die Bildung von Pfützen und Rinnsalen muss vermieden werden.
Die Aussaat per Hand gelingt gleichmäßiger, wenn das Saatgut 1:1 mit Sand vermischt und dann ausgebracht wird.
Pflege des frisch gesäten Rasens
In den nächsten 3 – 4 Wochen darf der Rasen nicht austrocknen. Je nach Witterung und Niederschlag muss er morgens und abends bewässert werden, damit der Boden immer leicht feucht bleibt. Die ersten Grashalme zeigen sich nach 1-2 Wochen und nach etwa 3 Wochen haben alle Samen gekeimt. In dieser Zeit sollte der Rasen nicht betreten werden, da die zarten jungen Halme dadurch beschädigt würden. Hat der Rasen eine Wuchshöhe von 8 bis 10 Zentimetern erreicht, kann er das erste Mal gemäht werden. Beim ersten Mähen sollte der Rasen nicht kürzer als 5 Zentimeter gemäht werden und danach sollte er regelmäßig in wöchentlichen Abständen gemäht werden.
Experten-Tipp:
Die optimale Länge des Rasen hängt von der Art des Rasens ab.
Zierrasen: 2-3 cm
Gebrauchsrasen: 4-5 cm
Schattenrasen: nicht unter 5 cm
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