Regelmäßiges Düngen ist wichtig für den Rasen, damit er genügend Nährstoffe bekommt, doch zu viel Dünger schadet dem Rasen. Andererseits bedeutet eine Überdosierung an Dünger nicht, dass man nun komplett aufhören sollte, den Rasen zu düngen. Oft sind es nur bestimmte Nährstoffe, die überdosiert sind, während an anderen vielleicht sogar ein Mangel herrscht.
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Anzeichen eines überdüngten Rasens
Der Rasen wird gehegt und gepflegt, regelmäßig gedüngt, bewässert und gemäht und weist trotzdem hässliche, braune Flecken auf, die aussehen, als sei der Rasen aufgrund von Wassermangel verdorrt. Das liegt oft an einer Überdüngung, die den Rasen im wahrsten Sinne des Wortes verbrennen kann. Vor allem bei mineralischen Düngern ist es schädlich für den Rasen, wenn er überdüngt wird. Wohingegen bei organischen Düngern wie Kompost oder Humus eine Überdüngung nicht stattfinden kann.
Bei der Düngung mit mineralischem Dünger sollte daher nie nach dem Prinzip „viel hilft viel“ verfahren werden. Stattdessen sollte man sich die Packungsbeilage genau durchlesen und sich an die Empfehlungen des Herstellers halten, was die Menge des ausgebrachten Düngers betrifft. Empfehlenswert ist es, sich immer eher am unteren Ende der vom Hersteller empfohlenen Düngemenge zu orientieren. So wird eine Überdüngung am besten vermieden.
Eine Überdüngung mit bestimmten Nährstoffen führt auch zu einer Vermehrung verschiedener Rasenunkräuter. Denn der Überschuss an Mineralien bewirkt, dass sich der osmotische Druck umwandelt und die Rasengräser kein Wasser mehr aufnehmen. Dadurch vertrocknen sie und unerwünschte Beikräuter haben die Möglichkeit, sich auszubreiten.
Erste Hilfe Maßnahmen bei Überdüngen
Ist es doch einmal passiert, dass man zu tief in den Düngersack gegriffen hat, sollte zuerst mit einer Harke der überschüssige Dünger vom Rasen geholt werden. Je mehr man schafft zu entfernen, umso besser ist es. Als zweite Maßnahme hilft das kräftige Wässern der überdüngten Fläche. Dadurch wird der Dünger nicht nur verdünnt, sondern auch zum Teil herausgespült. Zusätzlich kann es helfen, die entsprechende Stelle zu vertikutieren, um den Boden etwas durchlässiger zu machen.
Handelt es sich um eine akute Überdüngung des gesamten Rasens, sollte der Rasen auf etwa 4 Zentimeter gemäht und anschließend vertikutiert werden. Danach sollte die gesamte Fläche mit etwa 15 Litern Wasser pro Quadratmeter gewässert werden. Hat sich der Zustand des Rasens nach 2 Wochen nicht gebessert, hilft meist nur, neuen Mutterboden auszubringen und den Rasen neu auszusäen oder Rollrasen zu verlegen.
Langzeitmaßnahmen bei überdüngtem Boden
Hat man den Verdacht, dass der Rasen nicht gedeiht, weil der Boden überdüngt ist, hilft nur eine Bodenanalyse, denn ohne zu wissen, welche Nährstoffe in ausreichende, zu große und zu kleiner Menge im Boden vorhanden sind, kann man bei diesem Zustand keine Abhilfe schaffen. Stellt man das Düngen ganz ein, leidet der Rasen nicht nur an dem Überschuss des einen Nährstoffes, sondern auch noch am Mangel anderer Nährstoffe. Düngt man weiter, verschlimmert man die Überdüngung unter Umständen noch. Beides ist also keine Lösung und nur eine Bodenanalyse kann Aufschluss darüber geben, ob und wie der Rasen in Zukunft gedüngt werden sollte.
Die Probe sollte von verschiedenen Stellen des Rasens genommen und dann in ein Labor geschickt werden, das Bodenproben analysiert. Ein regionaler Gärtnereibetrieb oder Garten- und Landschaftsbaubetrieb kann in der Regel mit der Adresse eines solchen Institutes weiterhelfen.
Liegt das Ergebnis der Bodenanalyse vor, sollte die weitere Düngung des Rasens ganz auf die Ergebnisse der Analyse abgestimmt werden.
Gerade das Düngen mit mineralischen Düngern führt auch bei korrekter Anwendung der Produkte langfristig zu einer Überdüngung mit Stickstoff und Phosphor, während eine Unterversorgung mit Kalium vorliegt. Mit der Analyse kommt in der Regel auch eine Empfehlung, wie der Boden in Zukunft zu düngen ist und an diese sollte man sich halten. Dabei muss man keine Angst haben, dass der Rasen aufgrund einer Unterversorgung Schaden nimmt, denn tatsächlich werden viel mehr Rasenflächen durch eine Überdüngung geschädigt als durch eine Unterversorgung mit Nährstoffen.
Wer ganz auf der sicheren Seite sein möchte, sollte den Rasen regelmäßig mulchen, also den zerkleinerten Rasenschnitt liegen lassen und organischen Dünger wie Kompost benutzen. So ist kein Überdüngen möglich und der Rasen erhält durch das Mulchen und den Kompost trotzdem alle wichtigen Nährstoffe.
FAQ
Was passiert, wenn man den Rasen überdüngt?
Bei einer Überdüngung ist die Konzentration der Mineralien in der Bodenlösung höher, als in den Wurzelzellen der Pflanzen. Dadurch wandert das Wasser aus den Zellen der Pflanzen zurück in den Boden. Das hat zur Folge, dass die Pflanzen vertrocknen.
Wie sieht überdüngter Rasen aus?
Eine Überdüngung, sofern sie nicht direkt bei der Düngung bemerkt wird, zeigt sich nach einigen Wochen auf dem Rasen. Es treten für gewöhnlich einzelne gelbe Flecken auf, meist wenn von Hand gedüngt wurde.
Bei der Verwendung von Streuwagen zeigen sich gelbe Streifen. Verursacht sind diese dadurch, dass sich die Bahnen beim Streuen überlappt hatten.
Was tun, wenn der Rasen überdüngt ist?
Zuerst solltest du so viel wie möglich Dünger vom Rasen entfernen. Das lässt sich mit einem Rechen gut umsetzen. Wenn es nur eine kleine Stelle ist, kannst du den Dünger auch mit der Hand absammeln. Wichtig ist, dabei Handschuhe zu tragen.
Anschließend wird die überdüngte Fläche gründlich gewässert, um den Dünger herauszuschwämmen.
Wird überdüngter Rasen wieder grün?
Nach der Überdüngung sollte der Rasen gründlich gewässert werden, um den Dünger herauszuspülen. Oft erholt sich der Rasen dann wieder. Sollten die Gräser abgestorben sein, kannst du mit einer Nachsaat kahle Stellen wieder ausbessern. Nur selten ist der komplette Rasen betroffen und muss neu ausgesät werden.
Wie lange braucht verbrannter Rasen, um sich zu erholen?
Ist der Rasen durch Überdüngung oder Hitze verbrannt, sollte er täglich gewässert werden. Ideal ist das Wässern am frühen Morgen. Wird das Rasensprengen kontinuierlich durchgezogen, sind nach etwa 10 Tagen die ersten frischen Grashalme zu sehen. Nach und nach wird der ganze Rasen wieder grün.