Wer einen Hund besitzt, sollte beim Rasendüngen auf den richtigen Dünger achten. Einige Dünger können für Hunde zu schweren Vergiftungen oder zum Tod führen. Vor allem für junge Hunde, die verspielt und neugierig sind, kann der Rasendünger gefährlich werden.
Die Gefahr von mineralischen Düngern bei Hunden
Besonders mineralische Dünger bergen eine große Gefahr für Hunde. Sie enthalten Stickstoff, Kalium und Phosphor in konzentrierter Salzform. Diese reizen die Schleimhäute in Maul, Magen und Darm. Zusätzlich kann das Hämoglobin im Blut beeinträchtigt werden, was den Sauerstofftransport erschwert.
Gefährlich ist auch das enthaltene Kaliumchlorid. Ein 30 Kilogramm schwerer Hund, kann bereits an 85 Gramm dieses Kaliumsalzes sterben. Das entspricht etwa sechs Esslöffeln.
Blaukorn ist für Hunde giftig
Blaukorn ist ein mineralischer Dünger, der für Hunde als besonders giftig gilt. Vor allem die Nitrate im Blaukorn können die Magen-Darm-Schleimhaut angreifen und schädigen.
Im Körper können zudem aus dem Nitrat, gefährliche Nitrite entstehen. Diese gelangen vom Darm aus ins Blut und schädigen dort das Hämoglobin, was die Sauerstoffaufnahme erschwert.
Wie schwer die Vergiftung ist, hängt von der aufgenommenen Menge sowie vom Gewicht des Hundes ab. Eine erhöhte Dosis kann bereits dadurch entstehen, dass sich das Blaukorn in einer Pfütze aufgelöst hat und der Hund daraus trinkt.
Diese Gefahr besteht nicht nur im eigenen Garten, sondern auch beim Spaziergang in der Nähe von Feldern.
Rasendünger mit Unkrautvernichter gefährlich für Hunde
Noch gefährlicher sind Rasendünger mit Unkrautvernichter für Hunde, andere Lebewesen und kleine Kinder.
Das enthaltene Herbizid ist nicht nur giftig für die Pflanzen, sondern auch für den Hund. Eine besonders große Gefahr geht davon aus, wenn der Hund das Gift direkt aus der Verpackung frisst. Die erhöhte Menge kann zum Tod führen.
Wer Herbizide als Sprühmittel einsetzt, sollte ebenfalls den Hund fernhalten, andernfalls können diese in die Atemwege gelangen.
Am häufigsten treten Vergiftungen bei Anwendungen mit Carbamaten oder Organophosphaten auf.
Eisendünger – Gefahr für Hunde
Eisendünger wird manchmal eingesetzt, um Moos im Rasen zu bekämpfen. Generell ist Eisendünger nicht zu empfehlen, da dieser der Umwelt schadet.
Auch Menschen und Tiere reagieren empfindlich auf den Eisendünger. Dieser enthält den Wirkstoff Eisen-II-Sulfat. Kommt dieses in Kontakt mit Flüssigkeiten, entsteht Schwefelsäure. Dieses wiederum reizt Augen, Haut und Atemwege. Schon der direkte Kontakt mit dem Eisendünger kann Hautreizungen verursachen. Zudem ist das Schnüffeln für die Hunde eine wichtige Orientierung. Bei einer mit Eisen gedüngten Wiese können dadurch Verätzungen in der Nase entstehen.
Wie Hunde sich mit Rasendünger vergiften können
Es gibt verschiedene Gefahren, wie Hunde sich mit Rasendünger vergiften können. Diese richtig einzuschätzen hilft, den Hund vor einer Vergiftung zu bewahren:
- Die größte Gefahr eine Vergiftung entsteht durch das direkte Fressen des Düngers. Manche Hunde sind sehr neugierig und probieren alles, was ihnen vor die Schnauze kommt. So fressen sie den Dünger direkt nach dem Düngen vom Rasen.
- Ist der Sack mit dem Düngemittel nicht gut genug verschlossen, können die Hunde direkt daraus fressen. Hier ist die Gefahr einer tödlichen Vergiftung besonders groß, da die Hunde große Mengen zu sich nehmen können.
- Bei der Verwendung von Eisendünger führt der bloße Kontakt zu Hautreizungen. Um sich die empfindlichen Pfoten zu verletzen, reicht es bereits aus, dass das Tier über den Rasen rennt.
- Auch das Schnüffeln auf der Wiese ist für den Hund gefährlich, wenn Eisendünger eingesetzt wurde, da die empfindlichen Nasenschleimhäute gereizt werden.
- Rasendünger und Unkrautvernichter bleiben an Hundespielzeug haften und werden immer wieder mit der Schnauze aufgenommen. Oft sind hierbei die Vergiftungen harmlos, dennoch unangenehm für den Hund.
- Sammelt sich Dünger in einer Pfütze, löst dieser sich darin auf. Wenn der Hund dann aus dieser Pfütze trinkt, nimmt er eine besonders hohe Dosis auf.
Symptome einer Vergiftung durch Dünger
Hat der Hund mineralischen Rasendünger gefressen, können unterschiedliche Symptome einer Vergiftung zu erkennen sein:
- Starker Speichelfluss
- Erbrechen
- Atemnot
- Schwäche
- Krämpfe
- Blut im Stuhl
Bei Rasendüngern mit Unkrautvernichter können weiter Symptome hinzukommen:
- Unruhe oder Erregung
- Muskelzittern
- Koordinationsprobleme
- Appetitlosigkeit
- Inkontinenz
- Bei Eisendüngern können Hautreizungen besonders an den Pfoten auftreten.
Im schlimmsten Fall kann es bei Vergiftungen mit Rasendüngern auch zu einem Herzstillstand kommen, weshalb bei Auftreten auch nur eines Symptoms sofort ein Tierarzt aufgesucht werden sollte.
Erste Hilfe für Hunde bei Vergiftung mit Rasendünger
Je schneller du erkennst, dass der Hund sich mit Rasendünger vergiftet hat, desto größer sind die Chancen, dass der Hund ohne Schäden bleibt:
- Versuche so ruhig, wie möglich zu bleiben und diese Ruhe auf den Hund auszustrahlen. Ist der Hund hektisch, gelangt das Gift schneller in den Blutkreislauf.
- Auf keinen Fall solltest du eine Maulschlinge anlegen, da Vergiftungen zum Erbrechen führen können. Durch die Maulschlinge droht Erstickungsgefahr.
- Das Erbrechen sollte nicht beabsichtigt herbeigeführt werden. Zum einen verschwendet es wertvolle Zeit, zum anderen kann das Erbrochene in die Atemwege gelangen und zur Erstickung führen.
- Ist der Hund bewusstlos, lege ihn auf die Seite. Der Kopf sollte sich dabei in der tiefsten Lage befinden und die Schnauze geöffnet sein. So können Speichel, Blut und Erbrochenes ablaufen.
- Fahre so schnell wie möglich zum nächstgelegenen Tierarzt. Rufe am besten schon vorher an. So kannst du sicher sein, dass der Tierarzt gerade verfügbar ist.
- Wichtig ist, die Verpackung des Rasendüngers mitzunehmen oder das Inhaltsverzeichnis abzufotografieren. So kann der Arzt nachvollziehen, wodurch die Vergiftung ausgelöst wurde und entsprechend handeln.
Den Hund vor Vergiftungen mit Rasendünger bewahren
Wer mineralische, organisch-mineralische Rasendünger oder Eisendünger einsetzt, sollte seinen Hund von den Düngemitteln fernhalten:
- Nach der Ausbringung von mineralischen oder organisch-mineralischen Dünger wird der Rasen sofort gewässert. So gelangen die Stoffe schneller in den Boden und der Hund kann wieder auf der Wiese herumtollen.
- Enthält der Rasendünger Eisen, sollte der Hund für mindestens zwei Tage nicht auf den Rasen gelassen werden. Auch hier hilft die regelmäßige Wässerung, damit der Dünger schnell in den Boden gelangt.
- Besonders gefährlich ist das Herbizid in Rasendüngern mit Unkrautvernichter. Da dieses bis zu drei Tage einwirken muss, bevor gewässert wird, sollte der Hund den Rasen für etwa eine Woche nicht nutzen. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, lässt den Hund zwei Wochen nicht auf dem Gras spielen.
- Schließe die Düngerverpackungen gut weg, sodass der Hund die Mittel nicht fressen kann. Auch leere Verpackungen sollten nicht liegen bleiben und stattdessen umweltgerecht entsorgt werden.
- Fällt Hundespielzeug auf den frisch gedüngten Rasen, sollte es anschließend gut gereinigt werden, damit die Düngemittel nicht in die Schnauze des Hundes gelangt.
- Vergiftungen sind nicht nur im eigenen Garten möglich, sondern auch beim Spaziergang. Achte darauf, dass der Hund nicht aus Pfützen trinkt, insbesondere, wenn sich diese auf einer fremden Wiese oder auf Feldern befindet. Nimm am besten eigenes Trinken für den Hund mit, besonders an heißen Tagen, an denen der Hund schnell durstig wird.
Rasendünger, der für Hunde unbedenklich ist
Wenn du einen Hund besitzt, solltest du organischen Rasendünger verwenden. Hier kann der Hund sofort nach dem Düngen den Rasen betreten, ohne dass eine Gefahr für ihn besteht.
Zwar enthält organische Dünger ebenfalls Salze, doch diese sind stark verdünnt und in einer organischen Substanz verpackt. Dennoch zweifeln viele Anwender, ob organische Rasendünger für den Hund ungiftig sind. Die Sorge liegt vorwiegend beim Rizinusschrot, der von einigen Herstellern beigefügt wird. Dieser ist für den Hund tatsächlich gesundheitsschädlich. Insbesondere Markenhersteller achten deshalb seit vielen Jahren darauf, dass im Dünger kein Rizinusschrot enthalten ist.
In unserem Test hat uns der Azet Rasendünger von Neudorff überzeugt. Es ist ein Bio-Dünger, mit rein organischen Bestandteilen, der die Umwelt schont und gleichzeitig das Wachstum der Gräser unterstützt. Der Dünger ist frei von Rizinusschrot und anderen giftigen Bestandteilen.
Manche Hunde und andere Fleischfresser fressen mit Vorliebe organischer Dünger, die tierische Bestandteile, wie Blutmehl, Knochenmehl oder gemahlenen Schlachtabfällen enthalten. Zwar ist das für das Tier nicht schädlich, jedoch soll ja der Rasen vom Dünger profitieren.
Ideal ist daher Bio-Rasendünger, der rein pflanzliche Bestandteile hat. Dazu gehört etwa der Bio-Rasendünger von Plantura. Dieser organische NPK-Dünger besteht zu 100 Prozent aus pflanzlichen Inhaltsstoffen und ist damit für sämtliche Haus- und Gartentiere unbedenklich.
- Winterfestigkeit durch Kalium: Stärkt die Frosthärte des Rasens durch den hohen Kaliumgehalt. Bereitet ihn optimal auf die kalten Monate vor und sichert einen vitalen Start im Frühjahr
- Unser organischer Plantura Bio-Rasendünger besteht aus natürlichen Ausgangsstoffen und hat ein NPK-Verhältnis von 5-1-6
Hundefreundliche Alternativen zu Rasendüngern
Wer komplett auf Rasendüngern verzichten möchte, tut seinem Hund und vielen anderen Tieren einen Gefallen:
- Der hohe Nährstoffbedarf von Rasen kommt durch das viele Mähen zustande. Lässt man jedoch das abgeschnittene Gras dem Rasen wieder zukommen, gehen die Nährstoffe nicht verloren. Dafür ist jedoch ein spezieller Mulchmäher notwendig. Dieser schneidet das Gras nicht nur ab, sondern zerkleinert es zusätzlich. Dadurch erdrückt die Mahd nicht die Gräser, sondern liegt locker oben auf. Wer seinen Rasen regelmäßig mulcht, benötigt selten Dünger.
- Eine Blumenwiese versorgt sich durch ihre Pflanzenvielfalt selbst mit Nährstoffen. Eine Düngung ist daher nicht notwendig. Zudem ist die Wiese zwar nicht gleichmäßig grün, zeigt sich jedoch in einer bunten Farbenvielfalt. Viele nützliche Insekten werden angezogen, die auch im restlichen Garten hilfreich sind. Außerdem muss die Wiese seltener gemäht werden.
Wer lieber ein gleichmäßiges Grün in seinem Garten haben möchte, legt sich einen Klee-Rasen an. Bei dieser Kombination ist ein Düngen kaum noch nötig. Der Klee bindet mithilfe von Knötchenbakterien Stickstoff, der auch dem Rasen zugutekommt.
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